Musik- und Klangtherapie
Musik ist Sprache ohne Worte. Sie berührt und verbindet Menschen und wirkt unmittelbar auf Körper und Seele.
Fast jeder hat schon erlebt, wie Musik ganz plötzlich die momentane Stimmung verändern kann.
Musiktherapie gehört zu den humanistischen, kreativ-therapeutischen Therapieformen. Sie wurde in den 1970er Jahren erst richtig bekannt, obwohl schon Pythagoras vor ca.2500 Jahren um die heilende Wirkung von Klängen wusste.
Bei der aktiven Form der Musiktherapie wird spontan improvisatorisch auf leicht spielbaren Instrumenten Musik erzeugt.
Hier ist meist der Zugang zu Emotionen erstaunlich leicht – oft entsteht Freude beim kreativen Selbstausdruck über das Instrument.
Aber auch andere, schwerer zugängliche Gefühle können sich lösen, ins Bewusstsein treten und ins Fließen gebracht werden.
Im musikalischen Dialog können mitunter ungute Muster aufgespürt und neue Verhaltensweisen erprobt werden.
Hier lässt Musik uns auf-hören, verhilft
Un-aussprechlichem und Un-erhörtem in die Wahrnehmung und beeinflusst sanft unseren Gemütszustand.
Wenn der Körper "aus dem Takt" gerät, geht oft Gesundheit und Wohlbefinden verloren. Musikalisch-rhythmische Elemente können uns helfen, wieder in unseren ganz eigenen Rhythmus zu finden.
Bei der passiven oder rezeptiven Form steht das Hören von Musik im Vordergrund.
Individuell ausgesuchte Musikstücke, aber auch archaische Klänge wie Gong, Monochord, Klangschale oder Trommel können zu einer tiefen Entspannung verhelfen. Da der Gehörsinn schon sehr früh ausgebildet wird, ist nicht selten der Zugang zu Ereignissen aus dem vorsprachlichen Bereich möglich. Im geschützten Raum kann hier Wandlung und Heilung geschehen.
Auch die Salutogenese, also die Erhaltung der Gesundheit mithilfe von sanften Klängen, meditativer Versenkung und heilsamen Schwingungen, ist ein wichtiger Bereich in der Musiktherapie.
Beide Formen, die aktive und die rezeptive Musiktherapie, können gut in Einzel-, Paar- oder in Gruppensitzungen erfolgen. Durch das Instrument als Zwischenmedium wird
in einer nonverbalen Sprache kommuniziert, was den Zugang zu unterbewussten Bereichen erleichtern kann.
Reflektierende Gespräche und andere kreativ-therapeutische Elemente können hier den Verlauf der Therapie gut ergänzen.